In Zeiten des Klimawandels liegt eine möglichst einfache Gebäudeklimatisierung voll im Trend. Angenehm kühl im Sommer, behaglich warm im Winter. Bauteile mit hoher Masse bieten immer ein konstantes Raumklima.
Allgemein ist bekannt, dass schwere Baustoffe wie beispielsweise auch Beton (2.400 kg/m3), Wärmeenergie direkt im Haus sammeln, speichern und später gleichmäßig in Form von angenehmer Raumwärme wieder abgeben (vergleichbar einem Kachelofen). An besonders heißen Sommertagen hingegen entzieht die Bauteilmasse dem Raum überflüssige Wärme. Der Großteil dieser gespeicherten Wärme wird üblicherweise von den großflächigen Bauteilen aus Beton durch Nachtlüftung wieder nach außen ökologisch abgeleitet. Weniger bekannt ist, dass in den Betonbauteil eingelegte Rohrleitungen zur Raumtemperierung genutzt werden können – dazu genügen bei entsprechend großen Strahlungsflächen bereits geringe Temperaturunterschiede zwischen der Flüssigkeit im jeweiligen Verteilsystem und der Raumtemperatur.
Dieses System zählt in gut gedämmten, massiven Bauwerken zu den effizientesten „Klimaanlagen“ überhaupt. Die Räume werden gleichmäßig, sanft und ohne Luftzug je nach Bedarf geheizt oder gekühlt. Betonbauteile wie Keller, Decken, Wände oder Stiegen sind aufgrund ihrer hohen Masse und ihres günstigen Wärmeleitverhaltens besonders gut für die Bauteilaktivierung geeignet. Teilweise sind auch bereits mit Rohrleitungen versehene Fertigteile erhältlich. Die thermische Bewirtschaftung von Beton folgt einer einfachen Systematik: Gewonnene Wärme oder Kälte wird über das Verteilsystem den Betonbauteilen zur Nutzung zugeführt und dort eingespeichert.
Der Vorteil liegt auch darin, dass dieses System mit allen Energiequellen betrieben werden kann, je nach den örtlichen Gegebenheiten: Fernwärme, Solarenergie, Photovoltaik, Erdwärme, biogene und konventionelle Brennstoffe; zum Kühlen eventuell auch Brunnenwasser. Wärmetauscher, Pufferspeicher und Umwälzpumpe sind Komponenten zur Temperaturregelung eines solchen Bauwerks. Auch sie benötigen nur einen geringen Anteil an Energie.