Architekt & Baumeister
Ein Haus alleine zu bauen ist kaum denkbar; die meisten suchen daher kompetente Partner.
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Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Ressourcen schonen, neue Technologien verwenden und dabei der eigenen Gesundheit Gutes tun. Jeden Tag, ein Leben lang.
Wenn von biologisch-ökologischem Bauen und Wohnen die Rede ist, meint man immer eine ganzheitliche Betrachtungsweise
Alle Wechselwirkungen zwischen Bewohner, Bauwerk und Umwelt werden miteinbezogen: Körperliche ebenso wie psychisch-seelische, architektonische wie physikalisch-technische. Baubiologen bezeichnen das Haus oder die Wohnung gerne als dritte Haut des Menschen, um auf die enge Verflechtung hinzuweisen.
Baubiologische Aspekte zu berücksichtigen ist jedoch nach wie vor eine Frage des Geldes. Hochwertige Materialien, die gänzlich ohne künstliche Stoffe auskommen, sind teurer. Es ist daher mitunter auch eine persönliche Entscheidung, wie wichtig einem dieses Thema ist und wie viel Extrabudget man dafür ausgeben kann. Dennoch sollte unbeding bedacht werden, dass nicht alles, das jetzt günstiger kommt, auch langfristig günstiger bleibt.
In jedem Fall lohnt es sich, das Thema mitzudenken und Gespräche zu führen, um für sich persönlich die Für und Wider abwägen zu können. Es gibt in ganz Österreich viele Baumeister und Architekten, die sich auf die Baubiologie spezialisiert haben.
Manche Aspekte – vor allem ökologische – können bereits von Anfang an mitberücksichtigt werden – meistens sogar ohne extra Kosten. Werden etwa alle klimatischen Daten der Lage klug in die Hausplanung miteinbezogen, lassen sich bemerkenswerte energetische Vorteile erzielen.
Grundstücksauswahl
Mit dem Baugrundstück fängt in jeglicher Hinsicht alles an. Natürlich ist eine Ausrichtung nach Süden ideal. Wo dies jedoch nicht möglich ist – etwa auf Grund einer Umgebungsbebauung – schaffen Architekten und Baumeister durchdachte und sinnvolle Lösungen. Das Gespräch mit dem Experten kann nachhaltige und kreative Lösungsvorschläge bringen, die alle Träume überragen.
Architektur
Einfache, kompakte Grundrisse gestalten das Bauwerk übersichtlich und tragen zu einer guten Energiebilanz bei. Witterungseinflüsse auf das Haus sollten dabei möglichst gering gehalten werden. Während Dachüberstände die Fassade schützen, verhindern Vordächer und Balkone extreme Sonneneinstrahlung und Überhitzung.
Große Fensterfronten oder auch ein Wintergarten in südlicher Richtung bringen von früh bis spät helle, freundliche Räume und nutzen nebenbei passiv die Sonnenenergie. Nach Norden hin sind vorzugsweise geschlossene Wandflächen zu empfehlen.
Dort eignen sich Funktions- oder Nebenräume: Abstell-/Technikraum, Sanitärräume, Eingang/Garderobe.
Diffusionsoffene Konstruktion
Wenn die Planungsphase abgeschlossen ist, beginnt die Materialauswahl. Bei den Außenbauteilen ist darauf zu achten, dass der gesamte Wandaufbau diffusionsoffen ist. Dass also Feuchtigkeit von innen nach außen abgeleitet, von außen nach innen aber am Eindringen gehemmt wird. Dies verhindert Schimmelbildung und sorgt für ein gesundes Wohnklima.
Aufgrund der hervorragenden Dämmwerte könnte ein idealer Wandaufbau zum Beispiel aus einer Holzriegelwand mit Strohdämmung und Lehmputz bestehen. Im Vergleich zeigt sich: Eine zehn Zentimeter dicke Vollholzwand hat die gleichen U-Werte wie 70 Zentimeter Ziegel oder 100 Zentimeter Beton.
Holz ist außerdem in Bezug auf Produktion, Transport, Nachhaltigkeit etc. ein vorbildlich ökologisches Baumaterial mit wenig CO2-Ausstoß und wenig Wasserverbrauch.
Natürlich gibt es immer mehrere Möglichkeiten, Wandaufbauten nachhaltig sowie biologisch zusammen-zustellen. Nicht zur Diskussion steht jedoch die ausschließliche Verwendung zugelassener Baustoffe. Prüfzeichen für bauökologische Produkte wie etwa das „natureplus“ oder das „IBO-Prüfzeichen“ helfen bei Unklarheiten, geben eine seröse Orientierungshilfe und die Gewissheit, auf ein nachhaltiges Produkt zu setzen.
Eine fachgerechte Bauausführung macht das Haus regensicher, winddicht, im höchsten Maße gedämmt und in jeder Hinsicht gesund.
Ökologisch zu bauen heißt auch, über neue Technologien nachzudenken. Nicht mehr ganz neu und daher bereits gut überprüft sind alternative Heizsysteme sowie die kontrollierte Wohnraumlüftung. Beide sind bei ganzheitlichen Bauten inzwischen nicht mehr wegzudenken.
Moderne Wärmepumpen etwa heizen nicht nur mit den nachhaltigen Rohstoffen Luft und Wasser, sie lassen sich ebenfalls für die Wohnraumlüftung einsetzen. Diese wiederum sorgt 24 Stunden für frische, gereinigte Luft, spart Energiekosten und kann die Raumtemperatur regulieren. Bei der Planung zu berücksichtigen sind elektrosmogfreie Zonen. Realisiert werden solche Bereiche durch die Installation von Netzfreischaltern in gewissen Räumen oder das Dämpfen elektromagnetischer Strahlung anhand von Naturmaterialien, wie dies etwa eine Beschichtung mit Lehm beim Wandaufbau ermöglicht. Darüberhinaus gibt es noch viele weitere Details, die ökologisch und baubiologisch sinnvoll sind, dazu gehören: Wasserspararmaturen, Regenwassernutzung, Solaranlage sowie smartes Hausmanagement (Smart Home).
Ein massives Bauwerk benötigt Zeit. Vor dem Einzug muss das Haus unbedingt trocken sein. Zudem sollten alle Innenausbaumaterialien Feuchtigkeit aufnehmen und gefahrlos wieder abgeben können. Das vermeidet Schimmelbildung und verbessert das Raumklima.
Jedes Material hinterlässt in der Luft ganz kleine Partikel – es diffundiert. Je gesundheitsschädlicher solche Moleküle sind, desto gefährlicher wird es mit den Jahren für die in betroffenen Häusern wohnenden Menschen. Gerade im Innenausbau ist daher auf schadstoffgeprüfte und natürliche Materialien zu achten. Und zwar nicht nur, wenn Kinder, Asthmatiker oder Allergiker im Haus wohnen! Besonders zu hinterfragen sind sämtliche Produkte, die jegliche Bestandteile von Erdöl in ihrer Zusammensetzung aufweisen.
Es lohnt sich immer, darauf zu achten, welche Zusatz- und Inhaltsstoffe in den Materialien verwendet werden – nicht nur in Bezug auf Lebensmittel. So werden zum Beispiel auch bei Möbeln oft Mischhölzer mit schichtenweise Kleber verarbeitet. Viele solcher Materialien sind heutzutage in der Bau- und Möbelindustrie Standard und finden großflächig Verwendung.
Naturmaterialien sind nicht nur gesundheitlich und atmosphärisch das Nonplusultra, sie bieten zudem die besten Voraussetzungen in Bezug auf Langlebigkeit, Reparaturfreundlichkeit und eine positive Ökobilanz. Darüber hinaus sind natürliche Materialien wie Holz, Wolle, Leinen, Lehm, Ton oder Naturstein wunderschön anzusehen, fühlen sich gut an und entsprechen den baubio-logischen Interessen.
Sie haben aber noch viele andere Vorzüge.
Zum Beispiel bietet eine mit Lehm verputzte Innenwand bestmögliche Feuchtigkeitsregulierung und daher auch ein höheres Komfortgefühl, ebenso sind hier die Wärmerückstrahlungswerte verbessert.
Sie sorgt für angenehmere Akustik und dämpft, wie bereits erwähnt, elektromagnetische Strahlung weitgehend ab. Und allergen ist sie auch nicht.
Noch immer gibt es bei biologisch-ökologischen Baustoffen Hemmungen und Einwände. Manche betreffen die finanzielle Situation, andere aber drücken eine gewisse Skepsis aus, ob die Materialien auch halten, was sie versprechen. Ein Detailgespräch mit dem Profi gibt Auskunft und Sicherheit.
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